30

exhibition

Mit dem Projekt „Poesie des Herzens“ möchte Jurgen Ostarhild die Verbindung zwischen dem symbolischen Herzen und der digitalen Welt erforschen. Das Herz als Symbol für Emotionen und Liebe hat eine lange Geschichte in der Kulturgeschichte der Menschheit. Es wird in verschiedenen kulturellen Kontexten und Zeitepochen verwendet.
Ursprünglich wurde das Herz in der Antike als Sitz der Gefühle und Emotionen betrachtet. Diese Vorstellung fand ihren Ausdruck in der Kunst der Römer und Griechen, wo das Herz ein zentrales Motiv in der Mythologie und Kunst war. Im
Mittelalter wurde das Herz dann als Symbol der Liebe und Hingabe populär. Es inspirierte zahlreiche Kunstwerke, insbesondere in der religiösen Kunst, wo das Herz Christi als Zeichen der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit dargestellt wurde.
Heutzutage hat das Herzsymbol den Übergang zur digitalen Welt geschafft und ist ein beliebtes Meme geworden. Es hat sich vom traditionellen, kunsthistorischen Motiv zu einem globalen Zeichen der Emotionen entwickelt. Menschen nutzen das
Herzsymbol in Form von Emojis, GIFs und Bildern, um ihre Gefühle auszudrücken und online mit anderen zu kommunizieren.
Ostarhild arbeitet hier an einer Verbindung zwischen seinem physischen Herzen und der digitalen Welt. Mit Unterstütztung der Firmen MSH Medical Europe (München) & MySmartHeart AG (Zürich) werden mithilfe von Datatrackern und seiner
eigenen Software ColorHueState, Daten zu Herzrhythmen, Herzstimulationen und emotionalen Reaktionen als digitale Herzsimulationen gerendert. Diese Daten werden dann als Prints, als Livestreams oder auf LED-Bildschirmen in Form von
Farbfeldern dargestellt.
Auf diese Weise soll die Gefühlswelt des Künstlers nicht in Worten oder figurativer Kunst ausgedrückt werden, sondern direkt in Farbfeldern visualisiert werden. Das Projekt „Poesie des Herzens“ erforscht die Möglichkeiten digitaler Kommunikation, deren Ausdrucksformen und die Verbindung zwischen Kunst, Technologie und Emotionen.
Timo Niemeyer

Cookie Consent mit Real Cookie Banner