Galerie Brusberg
Strawalde – Bilder und Collagen von den 80er Jahren bis heute
Friedbergstraße 29, 14057 Berlin
exhibition
Strawalde, geboren 1931 in Frankenberg/Sachsen als Jürgen Böttcher und unter diesem Namen als bedeutender, national und international ausgezeichneter Dokumentarfilmer bekannt, hat parallel ein beeindruckendes malerisches und zeichnerisches Werk geschaffen. Seit Mitte der 70er Jahre hat der Künstler seine Bilder mit Strawalde signiert, den Namen des Ortes seiner Jugend, Strahwalde in der Oberlausitz, abwandelnd. In beiden Kategorien – Film und bildender Kunst – eckte er in der DDR an und war Zensur und Repressalien unterworfen.
Das Werk von Strawalde entzieht sich gängigen Kategorien: da sind einerseits seine fiktionalen Frauenporträts in strahlenden Farben und da sind andererseits seine auf den ersten Blick unfigürlichen Werke, assoziativ aufgebaute Farbräume, in denen die Erfahrungen und Erlebnisse des Künstlers ihre Spuren hinterlassen haben, ohne dass diese erzählerisch verarbeitet werden. Mal rätselhaft, mal grotesk, mal melancholisch, mal voller Lebensfreude und Vitalität.
Großen Raum in Strawaldes Werk nehmen Collagen ein (auch in seinen Gemälden finden sich häufig collagierte Elemente). Asiatische Kalligrafien, antiquarische Stiche, Seiden aus Lyon, Scherben chinesischen Porzellans und andere meist handwerkliche Produkte von einnehmender haptischer und optischer Qualität werden malerisch und zeichnerisch mit Tusche, Tee, Aquarell- oder Ölfarbe verbunden und verwoben zu Bildgeflechten voller Sinnlichkeít. und Ausdruckskraft.
„Meine Zeichnungen, Blätter und Bilder >beschwören< wohl assoziative Räume, dabei gibt es aber die Sinnlichkeit des Stofflichen und die ist nicht abstrakt, eher entschieden begrifflich. Es hat vielmehr mit Erde, mit Haut und Haar, mit Stein und Himmel zu tun, auch wenn es scheinbar nichts Deutliches erzählt“
Strawalde/ Sprechtext
