Galerie Friedmann-Hahn
Andreas Leikauf – Fertig! - reload
Wielandstraße 14, 10629 Berlin
Alexander Friedmann-Hahn gründete die Galerie 2005 in Berlin Charlottenburg, mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer, figurativer Malerei, Fotografie und Skulptur sowie Urban Art. Aktuell vertritt die Galerie zwanzig internationale Künstlerinnen und Künstler, deren Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen sowie auf nationalen und internationalen Messen gezeigt werden.
exhibition
Andreas Leikauf, geboren 1966 in Judenburg, Österreich, ist ein Künstler, der seit 1985 in Wien lebt und arbeitet. Sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien umfasste Malerei und Bildhauerei, und seitdem hat er sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir in einer Welt voller Bilder leben, die oft flüchtig und trivial erscheinen. In einer Zeit, in der die durchschnittliche Betrachtungsdauer eines Zeitungsfotos nur 3.5 Sekunden beträgt und nach drei Tagen bereits 80% des Gesehenen aus unserem Gedächtnis verschwunden sind, stellt Leikauf die Bedeutung der Bilder in Frage, die uns umgeben.
In einer Bilderflut, in der alles gleichwertig erscheint – vom Kriegsbericht bis zum Werbespot – interessieren ihn besonders die sogenannten „Wegwerfbilder“. Diese Bilder, die oft nur kurzzeitig unsere Aufmerksamkeit erregen, versucht er festzuhalten, zu recyclen und zu kommentieren. Wie gute Songs bestechen Leikaufs Werke durch ihre klare Struktur und prägnante Umsetzung. Er fischt in der Mülltonne amerikanisierter Popkultur und präsentiert die gefundenen Szenen und Charaktere mit einem gewaltigen Drive, der keine Zeit für Schnörkel hat.
Leikauf nutzt die Malerei als ein vergleichsweise einfaches und langsames Medium, um die Trivialität alltäglicher Sujets zu entblößen und ihnen neue Bedeutungen zu verleihen. Sein Ausgangsmaterial findet er in Zeitungen und Zeitschriften, aus denen er modifizierte Bilder schöpft. Durch die Kombination dieser Bilder mit Slogans und Textfragmenten, vorzugsweise in Englisch – der Sprache von Pop, Werbung und Comix – schafft er neue Zusammenhänge und Inhalte, die den Betrachter zum Nachdenken anregen.
In seinen Arbeiten werden Motive aus den 1950er Jahren mit stilistischen Elementen der 60er Jahre im Geist der 80er Jahre neu interpretiert und ins 21. Jahrhundert übertragen. Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft durchdringen sich in vielfältigen Richtungen und schaffen einen dynamischen Dialog. In solchen kreativen Schleifen erzählt Leikauf kulturindustrielle Mythen neu und gegen den Strich, thematisiert Einsamkeit, Langeweile, Anpassung, Kommerz und Ungerechtigkeit. Er bringt den Zorn über die herrschenden Verhältnisse zum Ausdruck und reflektiert witzige Subversion, Musik und Revolten gegen das Alltägliche.
In dieser Ausstellung laden wir Sie ein, die Werke von Andreas Leikauf zu entdecken und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir die Bilder, die uns umgeben, wahrnehmen und welche Bedeutung sie in unserem Leben haben. Lassen Sie sich von seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit der Bilderflut inspirieren und reflektieren Sie über die Trivialität und die Ikonen, die unser kollektives Bewusstsein prägen. Leikaufs Kunst fordert uns auf, die herrschenden Verhältnisse zu hinterfragen und zeigt, dass es immer „more to the picture than meets the eye“ gibt.
